Erbsensuppe gehörte zu den einfachen Gerichten, die überall vertraut waren und von allen gegessen wurden: heiß, sättigend, leicht zu kochen und lange warmzuhalten. Ein Rezept findet sich bei Balthasar Staindl, der es allerdings auf die Bedürfnisse seiner wohlhabenden Kundschaft abstimmt.
Lautere Erbsensuppe: Siede die Erbsen, nimm nur die klare Brühe, hacke Zwiebeln sehr klein, mach es gelb, würze es, gib Schmalz und Muskatblüte und geröstete Semmel dazu. […] aber wenn man sie dick macht, passiert man die Erbsen etwas, gibt gebratene, geschnittene Zwiebeln dazu, macht sie gelb und würzt sie. Man muss sie kräftig rühren, und wenn gewünscht, durchseihen.
Staindl, # 256
Die dicke Suppe, die er im zweiten Teil beschreibt, dürfte dem näher kommen, was auch in bäuerlichen Haushalten gekocht wurde, wenn auch ohne Safran und exotische Gewürze. Kräftiges und stetiges Rühren ist nötig, damit sie auf einem Kochfeuer nicht ansetzt.
Details
4 Portionen
24 Stunden
1 Stunde
Zutaten für 4 Personen
500 g Schälerbsen
Wasser
1,5 l Brühe
2 Zwiebeln
2 EL Schmalz
Salz
Essig
Gewürze
Zubereitung
Die Erbsen über Nacht einweichen. Das Einweichwasser abgießen, die Erbsen mit der Brühe aufsetzen und 60 Minuten köcheln lassen. Kurz vor dem Ende der Kochzeit die Zwiebeln schälen, fein hacken und im Schmalz an-braten. Zur Erbsensuppe geben und alles miteinander zerrühren oder pürieren. Mit Salz, Essig und Gewürzen abschmecken. Muskatblüte passt sehr gut. Heiß über geröstetem Brot servieren.
Man kann in einer solchen Erbsensuppe Speck, Würste oder Gemüse mit-kochen und das ist ziemlich sicher auch geschehen, wenn sie die ganze Mahlzeit bildete. In wohlhabenden Haushalten war die Suppe nur ein Teil des Essens und wurde entsprechend einfacher gehalten.
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